Däumelinchen
Däumelinchen ist knapp zu besetzen, sehr farbig und bilderreich und
schon für Kinder ab 3 Jahren verständlich. Die beiden Fassungen erklären
sich dadurch, daß in der 1. Däumelinchen sich von seinem Autor Andersen
emanzipiert, nicht, wie vorgesehen, den Elfenprinzen heiraten, sondern
wie die anderen Mädchen auch groß werden und zur Schule
gehen will. In der Pforzheimer Uraufführung sollte das durch eine Publikumsabstimmung
so auch statthaben, das kostete jedoch die Schauspielerin erhebliche
Mühe, da die Kinder durchaus für den Märchenschluß, nicht für die Überführung
in die Alltagswirklichkeit stimmten. In der 2. Fassung, die ursprünglich
fürs Puppentheater geschrieben wurde, wird der Wortlaut des Märchens
erfüllt: Däumelinchen wird durch die Heirat als einem sozialen Ritus
des Erwachsen-Werdens zur Prinzessin und realisiert so den Wunschtraum
der normalen kleinen Mädchen.
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